Im Inneren Madeiras erstreckt sich eine Hochfläche, die einen reizvollen Kontrast zur Landschaft der übrigen Insel bietet, da sie beinahe eben ist und eine nur spärliche, heideartige Vegetation aufweist.
Man erreicht die rund 1300 m hochgelegene Ebene über eine Abzweigung nördlich des Encumeada-Passes. Der Aufstieg führt oftmals durch dicke Nebelbänke. Wenn sich die Wolken lichten, hat man einen weitreichenden Blick in das Tal. Vorsicht ist geboten, da unvermittelt Felsbrocken auf der Fahrbahn liegen können.
Es gab einmal Pläne, den internationalen Flughafen hierhin auf die einzige Ebene Madeiras zu verlegen, die aber zum Glück fallengelassen wurden. Die Hochfläche ist unbewohnt und die wenigen Straßen verlaufen meistens über viele Kilometer schnurgerade. Ansonsten stellt nur ein Windpark zur Stromerzeugung einen sichtbaren menschlichen Eingriff dar.
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Encumeada-Pass
Wer die Insel nicht entlang der Küste umrunden möchte, um von Funchal in den Norden zu gelangen, der nimmt die R104, die Ribeira Brava an der Südküste mit São Vicente an der Nordseite verbindet.
Die Straße führt an einer günstigen Stelle über das Gebirge, da hier sowohl auf der Süd- als auch der Nordseite Flußtäler in das Gebirgsmassiv eingeschnitten sind. Die Straße muss somit zunächst nur einen gemäßigten Anstieg bewältigen.
Später beginnen auf dem letzten Stück die Serpentinen bis schließlich der Encumeada-Pass erreicht ist, der mit 1007 m Höhe die flachste Stelle des Gebirgsrücken bildet. Die umgebenden Berge sind immerhin noch 500 m höher.
Auf dem Weg nach oben eröffnen sich tolle Aussichten bis der höchste Punkt erreicht ist. Hier gibt es einen kleinen Parkplatz, wo man unbedingt einen Stopp einlegen sollte, da von dort sowohl die Nord- als auch die Südküste Madeiras zu sehen sind – entsprechend gutes Wetter natürlich vorausgesetzt.
Zentrales Hochgebirge
Das zentrale Bergland weist Höhen bis über 1800 m auf. Der höchste Berg der Insel, der Pico Ruivo, liegt hier. Mit 1861 m ist er sogar einer der höchsten Berge Portugals.
Von Funchal aus erfolgt der einfachste Zugang ins Gebirge am Pico de Arieiro. Dorthin kann eine gut ausgebaute Straße zur Gipfelstation mit Parkplatz genommen werden. Schon an diesem Ausgangpunkt bieten sich beeindruckende Ausblicke in tiefe Täler und kann über teilweise schmale Grate Richtung Pico Ruivo wandern. Ein wenig Kondition und Schwindelfreiheit sind schon erforderlich, ansonsten aber ist die Strecke ohne bergsteigerische Kenntnisse zu bewältigen. Vorsicht: es kann streckenweise rutschig sein.